Darf ich mich vorstellen?

Kennen Sie das Gefühl, das einen beschleicht, wenn man in einer Vorstellungsrunde kurz, zwei oder drei Sätze über sich selbst sagen soll?

Ja, ähm, ich bin Femke…

Nun ja, das ist zwar mein Name, aber bin ich das auch? Also:

Ja, ähm, ich heiße Femke Zimmermann…

Nun ja, ich bin zwar die Frau vom Zimmermann und heiße entsprechend, aber ich bin keine typische Zimmermann.

Ja, ähm, ich heiße Femke. Femke bedeutet „kleine Frau“, das ist zwar ein ungewöhnlicher Name für eine Frau von knapp Einmeterdreiundachtzig, aber als ich gerade geboren war,  passte der Name noch…

Während ich mir diese Worte zurecht lege, stellt sich die Frau, die vor mir an der Reihe ist vor:

„Hallo, ich heiße Garnet. Dieser Name gefiel mir früher zwar gar net, aber meine Eltern sahen das wohl anders und mittlerweile finde ich ihn gar net mehr so schlimm…“

Mit diesen Worten sinke ich völlig in mich zusammen. Mit welchem Selbstbewusstsein diese Frau sich zu ihrem Namen stellt. Wie viel Elan aus diesen wenigen Worten spricht.

Nun bin ich an der Reihe.

„Ja, ähm ich heiße, äh Zimmermann, äh ich meine Femke bedeutet, äh ich fang’ noch mal von vorne an: … Hallo, ich bin Femke!“

Jetzt ist es raus. Egal, sollen sie sich doch selbst ein Bild davon machen wie ich bin.

Wie ich es hasse, wenn andere immer so genau zu wissen meinen, wie ich bin.

 

In zwei, drei Sätzen eine Zusammenfassung über sich selbst weiterzugeben erfordert Mut.

Es kommt einem Angebot gleich „Hier das biete ich euch an.“ Die Ungewissheit darüber, ob das Angebot überhaupt für interessant befunden wird, oder ob irgendjemand es annehmen will, das ist das Risiko das wir nehmen müssen, wenn wir auf dem Markt des Miteinanders in Beziehung treten wollen.

Hallo, das hier ist meine neue Homepage.

Wie schön, dass Sie hier hin gefunden haben!

Möchten Sie sich vielleicht vorstellen?

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